Infos und Wissenswertes

Krankheiten

Gerade das Thema Krankheiten ist immer ein besonderer Punkt im Auslandstierschutz. In diesem Zusammenhang möchten wir darüber etwas genauer aufklären und euch insbesondere über die sogenannten Mittelmeerkrankheiten oder besser gesagt Reisekrankheiten informieren. Als Mittelmeerkrankheit werden in der Umgangssprache typische, vor allem im Mittelmeerraum beheimatete Erkrankungen bezeichnet. Durch die Klimaerwärmung kommen diese aber längst nicht mehr nur im Mittelmeerraum vor. Es gibt auch nachgewiesene Fälle in Deutschland sowohl bei Menschen als auch bei Tieren, die Deutschland nie verlassen haben.
Beim Haushund gelten als typische „Mittelmeerkrankheiten“: Leishmaniose, Babesiose Ehrlichiose, Hepatozoonose, Anaplasmose und die Herzwurmerkrankung. Rechtzeitig erkannt, kann man schnell entgegenwirken. Aus diesem Grund empfiehlt sich, ein Reiseprofil beim Tierarzt erstellen zu lassen, wenn der Verdacht auf eine der Krankheiten besteht, oder das Tier aus einem der typischen Herkunftsländer kommt.
Auch für geplante Urlaube mit dem geliebten Tier, sollte einige Wochen vorab über einen angemessenen Schutz durch bestimmte Präparate nachgedacht werden. Hier verweisen wir aber für fachmännische Beratung an die Tierärzte.

Leishmaniose

Leishmaniose oder Leishmaniase (fachsprachlich auch lateinisch Leishmaniosis und Leishmaniasis) ist eine weltweit bei Mensch und Tier vorkommende Infektionserkrankung, die durch den Stich der Sandmücke oder Schmetterlingsmücke übertragen werden kann. Die Leishmaniose ist eine der schwersten Mittelmeerkrankheiten. Wenn nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Erkrankung tödlich verlaufen. Parasitäre Einzeller, sogenannte Leishmanien, befallen dann Leber, Milz, Knochenmark und die weißen Blutkörperchen, wodurch die Immunabwehr gestört wird. Typische Symptome bei einem erkrankten Hund sind zumeist angeschwollene Lymphknoten, auffällige Hautstellen, überlanges Krallenwachstum, Gewichtsverlust trotz Appetit sowie Haarausfall um die Augen. Leishmaniose lässt sich nur symptomatisch behandeln, nicht aber heilen. Umso wichtiger ist es, dass die Krankheit früh erkannt auch direkt behandelt wird. Dann kann ein betroffener Hund auch ein langes, erfülltes Leben führen.

Ehrlichiose

Die Ehrlichiose ist eine von der Braunen Hundezecke übertragene Infektionskrankheit, die auch als Zeckenfieber bezeichnet wird. Aktuell kann diese Zeckenart in Deutschland nur in beheizten Räumen überleben, das könnte sich aber im Rahmen der Klimaerwärmung auch ändern. Durch den Stich einer infizierten Zecke gelangen Bakterien namens Ehrlichien in das Blut des Hundes. Sie befallen die weißen Blutkörperchen und wandern mit ihnen in verschiedene innere Organe. Dort können sie schwere Schäden anrichten. Zu den Symptomen einer Ehrlichiose zählen: Fieber, Atemnot, Erbrechen, Schwellung der Lymphknoten, Nasenbluten und Gewichtsverlust. Rechtzeitig erkannt ist diese Krankheit gut durch eine mehrwöchige Antibiotika-Therapie behandelbar. Am besten lässt sich diese Erkrankung aber durch gute Zeckenschutzmittel vorbeugen.

Babesiose

Die Babesiose - Erreger Babesia canis. Einzellige Parasiten, Babesien genannt, befallen und zerstören die roten Blutkörperchen eines infizierten Tieres. Übertragen werden sie überwiegend durch Auwaldzecken und die braunen Hundezecken. Die Ausbreitung der Auwaldzecke ist längst auch in Deutschland bekannt und stellt so auch hier ein Risiko dar. Es werden unterschiedliche Symptome verzeichnet: Fieber, Blässe der Schleimhäute, Blutarmut, Gelbsucht und eine dunkle Verfärbung des Urins. Rechtzeitig erkannt stehen die Heilungschancen bei erwachsenen Hunden trotzdem gut.

Anaplasmose

Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Anaplasma Arten hervorgerufen und von Zecken übertragen wird. Anaplasmen befallen die Granulozten (Anaplasma phagocytophilum) bzw. die Thrombozten (Anaplasma platys). Zur Therapie der Anaplasmose beim Hund wird ein Antibiotikum verabreicht. Dieses hat die Aufgabe, die Anaplasmen zu zerstören und ihre Verbreitung im Organismus zu stoppen. Für Hunde ist in unseren Regionen insbesondere der gemeine Holzbock ein Problem. Der Parasit ist u.a. der Hauptüberträger von Anaplasma phagocytophilum, einem Bakterium, das bestimmte weiße Blutzellen befällt, sich darin vermehrt und sie zerstört. Es kann unbehandelt zu ernsten Folgeschäden kommen.

Dirofilariose

Von verschiedenen Stechmückenarten übertragbar, löst der Herzwurm Dirofilaria immitis bei Hunden die Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) aus. Durch den Stich gelangen Wurmlarven in die Haut des Hundes und wandern über die Blutbahnen bis zum Herz. Dort können sie bis zu 30 cm lang werden und schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Bei starker Vermehrung der Würmer zeigen sich Symptome,wie: Atemnot, chronischer Husten, Gewichtsabnahme, sowie Funktionsstörungen von Herz, Lunge, Leber und Nieren. Bei besonders schweren Fällen kann sogar eine chirurgische Entfernung der Würmer nötig sein.

Hepatozoonose

Die Hepatozoonose ist eine durch parasitäre Einzeller hervorgerufene Krankheit bei Hunden. Der Parasit wird durch die braune Hundezecke übertragen. Sie verläuft unspezifisch mit Fieber, Gewichtsverlust und Schmerzen in der Lendenregion. Gelegentlich treten blutige Durchfälle auf. Antibiotika und Antiprotozoika werden verabreicht. Diese mildern den Krankheitsverlauf und führen bei rechtzeitigem Beginn der Therapie zu einer klinischen Heilung.